Ein kleiner Überblick über die DDR-Linien Deutscher Schäferhunde

Mit der Teilung Deutschlands in BRD und DDR wurde wie auch die Zucht des Deutschen Schäferhundes in beiden deutschen Staaten nach unterschiedlichen Standards geführt, Schönheit, Leistung und Gesundheit wurden mit verschiedenen Maßstäben bewertet.

Schönheit:

Die Kriterien: festgelegte Größe, gerade Oberline, Ausschluß einer Überwinkelung wurden streng beachtet.

Leistung:

Im Bezug auf eine Auslese in der Leistung wurden höhere Ansprüche an die Hunde gestellt.

So wurde bei der Erteilung der Zuchtgenehmigung unterteilt nach

- Zuchttauglichkeit einfach

- Zuchttauglichkeit mit Körung.

Die Anforderungen für die "einfache" Zuchttauglichkeit in der DDR entsprachen in etwas einer heutigen Körung.

Zur Körung wurden nur Hunde zugelassen, die anatomisch und leistungsmäßig hohen Anforderungen genügten.

Gesundheit:

Mit der Einschränkung auf 6 Welpen pro Wurf, wurden die Zuchthündinnen geschont. Eine Bewertung zur Richtigkeit dieser Regelung möchte ich damit jedoch nicht vornehmen.

Schwerpunkt war die HD-Auswertung mit folgender Skala: 1) HD-frei 2) HD-leicht 3) HD-mittel 4) HD schwer

Eine Zuchterlaubnis erhielten jedoch nur Hunde mit der Bewertung HD-frei.  So gelang es durch selektive Zuchtauswahl, dass 1990 95% der DDR-Hunde HD-frei waren.

Mit der Abgabe erhielten die Welpenkäufer eine Eintragungskarte. Mit dieser Karte wurde der Hund ab einem Alter von 9 Monaten auf einer Nachzuchtbeurteilung vorgestellt. Anschließend erhielten die Besitzer die Ahnentafel. So konnte die Vererbung der Elterntiere umfangreich erfaßt und bewertet werden.

Bei Überschreitung des Durchschnittswertes bei verschiedenen Vererbungsfehlern (Hoden, Langhaar) wurden die Elterntiere aus der Zucht ausgeschlossen.

So erhielten alle  - der Züchter, der Welpenkäufer und andere Züchter - einen Überblick über die Elterntiere und deren Vererbung, die in mehreren Positionen erfaßt wurden. Ein Zuchtausschluss bei schlechter Vererbung oder zu wenig wieder vorgestellten Nachkommen war möglich.

Die Vergabe nach Wesensziffern, wie es erstmals wieder auf der Bundessiegerzuchtschau 2011 geschah, war bei einer Zuchttauglichkeitsprüfung oder einer Körung in der DDR immer erforderlich.

Meine Gedanken sollten dahin gehen, dieses Genpotential der DDR-Linien in der Zucht der Deutschen Schäferhunde nicht aussterben zu lassen.